Wie alles begann

In einem abgelegenen Obstgarten, war es Tradition, dass Vögel dort ihre Nester bauten und eine neue Familie gründeten.

Der Obstgarten war hervorragend dafür geeignet. Die Bäume standen nicht in Reih und Glied, sondern sie schienen durch die Hand eines Künstlers an besondere Plätze gestellt worden zu sein. Die Rasenfläche zwischen den Bäumen war im Laufe der Jahre verwildert und wurde auch nicht geschnitten. Dadurch hatten sich dort viele Blumen angesiedelt und der ganze Ort hatte etwas Phantastisches.

Auf der einen Seite lag ein Haus. In diesem Haus wohnte eine Frau. Die Frau setzte sich gerne auf die Bank im Garten und lauschte dem Gesang der Vögel und beobachtete die Schmetterlinge und die anderen Tiere, die den Weg in ihren Garten gefunden hatten.

Das Ende des Gartens jedoch bildeten vier riesige Eichen. Sie standen dort wohl schon seit Anbeginn der Zeit, denn niemand konnte sich daran erinnern wann sie gepflanzt worden waren.

In dem Jahr, in dem unsere Geschichten ihren Anfang nahmen, brüteten in eben diesem Garten drei Vogelfamilien. Sie kannten sich gut, denn sie sahen diesen Garten als ihr Zuhause und waren gern hier. „Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern.“, sagte die eine Vogeldame zur Anderen. „Irgendwie habe ich das Gefühl unter mir wird es unruhig.“ „Ja“, lachte die Zweite. „ich kann auch kaum noch ruhig sitzen. Sie scheinen es diesmal sehr eilig zu haben aus den Eiern zu schlüpfen.“ Auch die Dritte nickte und so saßen sie noch eine Weile in ihren Nestern und warteten.

Dann hörte man fast zeitgleich ein Knacken und die Damen flogen auf den Rand der Nester um in diesem erhebenden Moment ihrem Nachwuchs nahe zu sein. Ihre Männer waren vom Morgenausflug zurückgekehrt und setzten sich dazu.

Und dann war es soweit. Die Eier zersprangen und in jedem Nest saß ein junger Vogel – zwei von ihnen noch mit der Eierschale auf dem Kopf und schauten neugierig in die Welt.

„Es ist ein Junge.“, sagte die erste Vogeldame nun zu ihrem Mann. „Sollen wir ihn Pete nennen?“ Er war damit einverstanden. „Wir nennen unseren Sohn Joey.“, rief die Zweite zu ihnen herüber und aus dem dritten Nest klang es: „Unser kleiner Sonnenschein wird Hannes heißen.“ Damit war der wichtigste Teil, die Namensgebung erledigt. Die Männer flogen los, um sich darum zu kümmern, dass der Nachwuchs nun auch etwas zu fressen bekam.

Die drei wuchsen heran und waren von Anfang an die neugierigsten Vogelkinder die in diesen Nestern je zur Welt gekommen waren. Alles wollten sie ergründen und niemals gaben sie sich mit oberflächlichen Antworten zufrieden. „Da haben wir ja richtige, kleine Poeten ausgebrütet.“, sagte die eine Vogelmutter zur Anderen. „Ich weiß manchmal gar nicht mehr, was ich antworten soll.“ „Hannes hat mich gestern nach der Schwerkraft gefragt und danach, durch welche Kräfte wir fliegen können.“ – „Ach“, lachte die Dritte. „wir haben sie noch alle groß bekommen und bei diesen Drei habe ich das Gefühl, sie werden etwas ganz Besonderes.“

Erst riefen Hannes, Pete und Joey sich ihre Betrachtungen über die Welt über den Rand der Nester zu und als sie fliegen konnten unternahmen sie alles gemeinsam. Sie flogen zusammen auf Futtersuche. Sie flogen zum nahen Bach zum Baden und wenn sie nichts mehr zu tun hatten flogen sie auf den untersten Ast der großen Eiche und unterhielten sich über Gott und die Welt.

Gemeinsam erlebten sie viele wundersame Geschichten und diese habe ich für euch aufgeschrieben. Es sind Geschichten von Freundschaft und Liebe, von Glück und von dem großen Geheimnis, dass man Leben nennt. Sie sind entstanden in dem Wissen, dass nichts durch Zufall passiert und alles im Leben einen Sinn hat....

Viel Spaß beim Lesen und Miterleben wünschen Pete, Joey und Hannes.